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Foto: büro ott_architekten Laichingen
Projekt „Erlebnisfeld Heidengraben“ vorgestellt

In den letzten Monaten hat sich beim Projekt „Erlebnisfeld Heidengraben“ so einiges getan. Deswegen haben die Verantwortlichen am Donnerstag die Bürgerschaft über den aktuellen Stand des Projekts der drei Gemeinden Erkenbrechtsweiler, Grabenstetten und Hülben informiert.

Bei dem spätkeltischen Oppidum Heidengraben zwischen den Gemeinden Grabenstetten, Erkenbrechtsweiler und Hülben, mit seinen weitläufigen Wall- und Hügelanlagen, handelt es sich um die größte keltische Siedlungsanlage auf dem europäischen Kontinent. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden und den Menschen die Funde und das damit verbundene Leben der Kelten näher zu bringen, ist das Projekt „Erlebnisfeld Heidengraben" geplant. Das Projekt stützt sich dabei auf drei Säulen: dem so gut wie fertig gestellten Kelten- und Erlebnispfad, einem geplanten Aussichtsturm am Parkplatz Hochholz und dem Heidengrabenzentrum, das eine große Ausstellung beinhaltet.

Um über die aktuellen Planungen zu informieren und erste Eindrücke zu gewähren, veranstalteten die beteiligten Gemeinden und Planer einen virtuellen Bürgerdialog. Von besonderem Interesse waren dabei vor allem die Planungen für das Heidengrabenzentrum – dieses stellte unter anderem Thomas Ott vom zuständigen Architekturbüro vor. Das Zentrum selbst soll nur von der Straßenseite aus sichtbar sein, die drei anderen Seiten werden erdüberdeckt und sollen sich somit gut in die Umgebung einfügen. Das landschaftsverträgliche Gebäude soll außerdem auch von außen nutzbar sein. So können beispielsweise die begrünten schiefen Ebenen für ein Picknick mit der Familie genutzt werden. Das Gebäude ist außerdem begehbar und bietet einen guten Ausblick auf die Hügelanlagen.

Zur Ausstellung im Innenbereich, die auf einer Fläche von rund 350m² zu sehen sein wird, konnte dann das beauftragte studio klv aus Berlin noch Genaueres sagen. Inszeniert werden soll eine interaktive Reise vom Fund bis hin zur Lebenswelt der Kelten. Alles rund um das Thema Heidengraben und Leben der Kelten soll dann auf verschiedene Weise präsentiert werden – immer entlang eines sogenannten gefalteten Bandes mit Erklärungen. Und dabei soll es auch die Gelegenheit geben, sich einmal selbst wie die Kelten zu fühlen, beispielsweise indem die Besucher ein Feld bestellen und Getreide mahlen.

Alte und neue Technologie findet sich dann besonders am Ende des Ausstellungsrundgangs wieder. Hier können die Besucher einen Streitwagen betreten und durch eine 3D-Welt navigieren. Mit Hilfe einer sogenannten Motion Base wird die Fahrt durch Bewegungen und Erschütterungen intensiv erlebbar gemacht. Ein interaktives Erlebnis für die ganze Familie – genauso planen die Beteiligten die Ausstellung des neuen Heidengrabenzentrums.

Der Kelten-Erlebnis-Pfad, als zweite Säule, erhält in den kommenden Tagen die letzten Wegweiser und ist bereits für Besucher nutzbar. In Kombination mit einer App kann auf sechs Kilometern und an insgesamt neun Stationen alles zum Leben der späten Kelten nachempfunden werden.

Die dritte Säule des Projekts bildet dann noch der geplante Aussichtsturm am Parkplatz Hochholz. Von hier aus soll es einen tollen Ausblick auf die Keltengräber geben – auf einer Aussichtsplattform in 18 Metern Höhe.

Ende 2022 soll das „Erlebnisfeld Heidengraben" fertig sein.


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